Sannis kluge Sprüche über das Leben, die Vergangenheit, die Zukunft und das Gegenwärtige
oder Die Nachwirkungen von Verwandtschaftsbesuchen…
Das alte Jahr ist nun wirklich endgültig weg. Ich hatte ja so sehr gehofft, dass sich damit auch die Gefühlslage in mir wieder ein wenig verändern würde. So ganz ist das bis jetzt aber noch nicht gelungen…denn ich hänge immer noch in meinen Erinnerungen fest und wünsche mir so Manches, was zur Zeit eben leider nicht möglich ist.
Das Gute ist, dass ich viel Zeit zum Nachdenken habe und meine Überlegungen führen zu bedenkenswerten Ergebnissen:
- Liegst Du gerne lang im Bett, hast Du´s auch lange warm und nett.
- Du wünscht Dir mehr Durchblick? Dann putz Deine Fester!
Heute Morgen wollte ich früh aufstehen und hatte mir sogar einen Wecker gestellt. Den hab ich dann, als er seinen Weckversuch startete, ausgestellt, um zwei Stunden später, ganz ohne Wecker, dafür aber ausgeruht und fröhlich, aufzustehen. Nun konnte ich den Tag beginnen und das ganz entspannt und in dem mir eigenen Tempo. Meine Schwestern können das immer gar nicht verstehen. Sie sind echte Frühaufsteherinnen. Ich bin ein Abend – und Nachtmensch und genieße die Zeit, in der es gemütlich zu dämmern beginnt. Dann erwachen meine kreativen Kräfte und dann fallen mir viele Dinge ein, die ich gerne machen und überdenken möchte.
So sind wir eben alle anders. Als wir jetzt über den Jahreswechsel Besuch von unseren Tanten Skuld, Verdandi und Urd hatten, waren wir ja alle ein wenig aus unserem persönlichen Rhythmus herausgerissen. Die drei Damen haben uns schon sehr beansprucht. Aber wie immer, wenn sie uns besuchen, war das Zusammensein auch wirklich sehr schön. Wir können alle vier von den Dreien lernen.
Ich unterhalte mich am liebsten mit Tante Urd. Mit keiner meiner Schwestern kann ich so richtig gut über die Vergangenheit reden. Mit Tante Urd wird ein solches Gespräch zu einem einzigen großen Fest. Sie kann regelrecht schwelgen in vergangenen Zeiten und in alten Geschichten. Da ich das genauso gerne mache wie sie, haben wir uns auch immer viel zu erzählen und dabei vergeht die Zeit so schnell, dass wir gar nicht merken, wie die Nachtstunden auf uns zu kommen. Und dann wundern sich die anderen am Morgen wieder, warum wir nicht so richtig aus dem Bett wollen. Alle haben schon lange gefrühstückt, ehe wir beide uns aus unseren Schlafzimmern in die Küche bewegen. Es ist aber auch wirklich zu schön, morgens im Bett zu liegen, an den vorherigen Tag zu denken und sich im Geiste auf all das vorzubereiten, was einem der neue Tag wohl bringen wird.
Ich würde ja gerne immer schon ein wenig mehr wissen und wünsche mir von Herzen Weitsicht und Durchblick in den Wirrnissen der Welt. Und deshalb habe ich mir fest vorgenommen, auch meinen zweiten klugen Spruch vor allem für mich selbst zu beherzigen: Ich werde tatsächlich den Versuch wagen, meine Fenster zu putzen!
Es geht hier nicht so sehr darum, dass ich anschließend besser sehen kann, wenn ich aus dem Fenster gucke. Das ist nur ein Nebeneffekt. Es geht um das Tun an sich. Ich verändere einen Zustand, während ich die Fenster putze und dass, was hier außerhalb von mir geschieht, geschieht auch im Inneren. Auch da verändert sich etwas. Einfach dadurch, dass ich etwas tue sorge ich dafür, dass ich anschließend sagen kann, ich habe etwas getan. Und da bin ich wieder bei meinen Tanten: Ich verwandle durch mein Tun Vergangenes in Gegenwärtiges, um es in die Zukunft wirken zu lassen.
In diesem Sinne hoffe ich sehr, dass ich nach dem Fensterputzen einen erweiterten Durchblick in allen Lebensbreichen haben werde.
Ich wünsche Ihnen allen von Herzen ein frohes und Bewusstseinserweiterndes NEUES JAHR 2021.
Bleiben Sie gut gelaunt und bleiben Sie Ihrem eigenen Rhythmus treu.
Dann können wir alle gemeinsam in diesem Jahr viel Gutes erreichen.
Herzliche Grüße von Ihrer Sanni Duhn