Schwester zu sein ist etwas ganz Besonderes. Es dauert lange, bis wir das, was uns draußen in der Begegnung mit anderen Menschen als Spiegel begegnet in unserem Innern erkennen, erfahren und schließlich annehmen dürfen. Manche von uns schaffen das nie aber einige von uns dürfen dieses Erlebnis fühlen und wieder andere dürfen dieses Gefühlte dann mit anderen teilen.
Mein Name ist Susanne Dieudonné und ich bin von Beruf Sängerin und Chorleiterin.
Genau am 18. März 2020 war es, als ich das letzte Mal als Leiterin so vor einem Chor stand, wie Chorleiterinnen und Chorsängerinnen das bis zu diesemTag gewohnt waren.
Dann, mit einem Schlag, war alles anders. Die Welt stand Kopf und sie steht bis heute dort, denn Corona hat uns aufgesucht: ein kleines Virus, das keiner kannte und von dem niemand wusste, was es uns bringen würde. Die kurz nach dem 18. März ausgerufene Pandemie legte den Kunstbetrieb weit und breit lahm und somit auch meine Möglichkeit, Konzerte zu geben, zu unterrichten und meine Chöre zu betreuen. Denn das Singen war ja inzwischen eine der gefährlichsten Tätigkeiten weltweit geworden.
Ich hatte tatsächlich ganze drei Monate NICHTS zu tun und ich musste mir überlegen, wie mein Arbeitsleben sich weiter gestalten sollte, jetzt, da Chorproben, Konzerte, Seminare, Gesangstunden nicht mehr möglich sein konnten und meine Arbeit von jetzt auf gleich einen Nullpunkt erreicht hatte. Eine Zeitlang genoss ich das Nichtstun und dann kam der Moment der großen Langeweile, die mich umgetrieben hat. Gott sei Dank konnte ich sehr schnell den Weg in das positive und Kraft spendende Erleben der Langeweile finden und diesem Zustand und der vielen Zeit, die ich nun hatte ganz schnell wieder etwas Gutes abgewinnen.
Ich wollte mir das Internet als Zuschauerraum erobern und frischte eine alte Bekanntschaft in meinem Innern wieder auf. Sanni Duhn leistete mir von da an Gesellschaft und ich habe sie als „lebensfrohe Schwester“ als Freundin und als kreative Beraterin schätzen und lieben gelernt.
Dazu gesellte sich mein zweites Ich, auch eine Schwester von mir, die lange in meinem Inneren gelebt hatte, ohne wirklich raus zu dürfen. Sie ist die ernsthafte Seite meines Ichs. Sie denkt viel nach und sie denkt viel vor. Sie liebt es zu schreiben und sie liebt es vorzulesen. Sie werden diese „ernsthafte Poetin“ auf diesen Seiten erleben dürfen.
Auf den folgenden Seiten dürfen Sie uns kennenlernen. Wir haben viel Gemeinsames und wir haben vieles, was uns voneinander unterscheidet. Was wir auf jeden Fall gemeinsam haben, sind unsere Gäste und wir freuen uns, dass Sie uns besuchen. Bleiben Sie eine Weile und kommen Sie wieder vorbei, die Türe unseres Blog- Hauses steht für offen.